"Selten wird ein Werk editorisch so glänzend eingebettet. Mit ihren Anmerkungen, besonders aber ihrem fesselndem Begleitessay, der ersten Würdigung Chaim Grades in deutscher Sprache, eröffnet Susanne Klingenstein Welten." Christoph Haacker, Deutschlandfunk, 23.03.2021
"Vor allem hat dieser Autor einen Blick und ein Herz für Frauen, die in der patriarchalischen Orthodoxie eigentlich nur als Gebärerinnen vorgesehen sind. Wie Grade seine Heldinnen mal mit Geduld, mal mit List, zuweilen mit diabolischer Notwehr ihren Unterdrückern Widerstand leisten lässt, ist einfühlsamste Erzählkunst." Dirk Schümer, Die Welt, 20.03.2021
"Eine fantastische Übersetzung. Man spürt, was das Jiddische als Sprache für eine Kraft und eine Vielfarbigkeit hat." Carsten Hueck, SWR 2, 07.03.2021
"Problematische Beziehungen und menschliche Schwächen schildert Chaim Grade unterhaltsam und mit souveräner Sympathie für seine Figuren. (...) Er zeigt die Welt des Ost-Judentums aus der Sicht gebildeter, städtisch sozialisierter Figuren und unterläuft so das Klischee vom rückständigen Schtetl." Christoph Schmälzle, SWR 2, 31.01.2021
"[Seine] Erzählungen (...) eröffnen in einem atmosphärisch verdichteten Panorama Einblicke in das Milieu der untergegangenen Welt des Schtetl. Die Dramen hier bewegen sich zwischen Glaube, Tradition und einem mitunter sehr ärmlichen Alltag, zwischen Synagoge und Handwerksbetrieb. Man begegnet Frommen und Freidenkern, Orthodoxen und, zumal in Lejbe-Leijsers Hof, weltlichen Zionisten. Eine herausragende Figur ist die ehrgeizige, ja, verbissene Rebbezin Perele, die keine Intrige scheut, um aus ihrem Mann einen angesehenen Rabbiner zu machen (...). Tatsächlich macht die intensive, sinnliche Lektüre dieser Erzählungen Lust auf mehr." Tobias Schwartz, Tagesspiegel, 17.01.2021
"Atmosphärisch dicht, emotional intensiv, in lebendigen Dialogen, mit großem psychologischem Gespür, vielfachen Verweisen auf die talmudische Literatur und „saturnischer Melancholie“ hebt Chaim Grade die Welt auf, die ihn geprägt hat, und die unwiderruflich in nur wenigen Jahren zerstört wurde. Seine Sprache ist ohne Sentimentalität, ohne ironische Distanz. Aber voller Leben und handfester, poetischer Bilder." Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur, 15.01.2021