"Der Einzelne und die Gesellschaft, das Schweigen und das zum Teil erzwungene Gespräch im Kollektiv sind Themen, die Gabriela Adameșteanu immer wieder beschäftigen. Eine rumänische Literaturgeschichte nennt ihr Werk eine „éducation sentimentale“, die auf feminine Weise den Übergang von einem Lebensalter zum nächsten beschreibe. (...) Gabriela Adameșteanus Roman „Verlorener Morgen“ entfaltet ein wunderbares Panorama rumänischer Zeitgeschichte." Katrin Hillgruber, Der Tagesspiegel, 24.02.2019
"Der Geschmack einer in Tee getunkten Proustschen Madeleine ist bei Adameșteanu ein Quietschen, und zwar das der Bukarester Tram, in der Vica Deca versucht den Haltegriff zu erreichen." Annett Gröschner, Radio Eins, RBB, die Liraturagenten, 24.02.2019
"...Gabriela Adameșteanu genießt in ihrer Heimat einen doppelten Ruhm - als subtile Erzählerin, deren Romane in viele Sprachen übersetzt werden, und als kämpferische Intellektuelle, die einst vor den Kommunisten nicht zu Kreuze kroch und die Korruptionisten von heute mit ihrer Kritik nicht verschont.(...)
Daran ist zum einen verwunderlich, dass er in der Ära Ceausescus überhaupt veröffentlicht werden konnte, zeigt er doch ein düsteres Bild des Landes; zum anderen aber, dass er erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurde, denn bei "Verlorener Morgen" handelt es sich zweifellos um ein Meisterwerk der europäischen Erzählkunst." Karl-Markus Gauß, Süddeutsche Zeitung, 03.02.2019
Gabriela Adameşteanus Roman wurde zum "Buch des Monats" im Januar 2019 auf Ö1 gewählt! Die Jurybegründung: "Eine allwissende, personale Erzählerin, innerer Monolog, Traumszenen und Dokumente - eine mit allen Wassern der Moderne gewaschene Autorin kurvt durch das rumänische 20. Jahrhundert. ‚Verlorener Morgen‘ ist ein großer erzählerischer Wurf."
"In ihren Romanen thematisierte Gabriela Adamesteanu schon zu Ceausescu-Zeiten mutig Dinge, die politisch inopportun waren. Ihr 1983 erschienener Roman "Verlorener Morgen" packt Rumäniens zerfahrene Geschichte im 20. Jahrhundert in einen einzigen Tag – ein grosser erzählerischer Wurf. (...) Schon kompositorisch ist der Roman ein Meisterwerk."
Jörg Plath, Neue Zürcher Zeitung, 16.10.2018
"Sie hat den schärfsten Blick auf ihre Heimat: Gabriela Adameşteanu kehrt mit gleich zwei Romanen auf den deutschen Buchmarkt zurück. Erzählgeschick und Stilgefühl machen beide zu Meisterwerken. (…) Adameşteanus "Verlorener Morgen" ist das rare Beispiel für einen konkret systemkritischen Roman in einer Diktatur, der dort trotzdem publiziert wurde.“
Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.12.2018
"Erinnerung ist in diesem Roman eine befreiende Möglichkeit, die jenseits der grauen Gegenwart Freiheitsräume eröffnet. So wurde dieser Roman, als er in Rumänien 1983 erschien, um manche Stellen gekürzt, die später wieder eingefügt wurden. Nun ist das Buch in der flüssigen Übersetzung von Eva Ruth Wemme erschienen. Damit ist Gabriela Adameşteanu endlich als bedeutende Schriftstellerin der rumänischen Gegenwartsliteratur zu entdecken."
Stefana Sabin, NZZ am Sonntag, 9.12.2018
"Die Stimmen der Protagonisten sind von der Autorin grandios eingefangen und werden der sozialen, aber auch der historischen Situation gerecht. (…) Das Buch endet 1980, und wie dort das Leben in Rumänien porträtiert wird, ist kaum fassbar – literarisch brillant, intellektuell gnadenlos."
Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Woche, 12.10.2018
"Ein Wintermorgen in Bukarest, Anfang der 1980er-Jahre: Der ehemaligen Schneiderin und Ladenbesitzerin Vica Delcă fällt zuhause die Decke auf den Kopf. Also zieht sie ihren verblichenen blauen Mantel an und schließt erleichtert die Tür hinter ihrem Mann, den sie nur "das alte Rindviech" nennt. Ab diesem Moment entfaltet sich ein Bewusstseinsstrom, der es durchaus mit dem der Dubliner Fischhändlerin Molly Bloom aus James Joyces Roman "Ulysses" aufnehmen kann. (...) 35 Jahre nach seinem Erscheinen liegt Gabriela Adameşteanus "Verlorener Morgen" nun endlich auf Deutsch vor."
Katrin Hillgruber, Deutschlandfunk - Büchermarkt, 12.09.2018
"Ihre mehrmals gebrochenen Biographien [die der Protagonistinnen] treffen aufeinander in diesem Roman, dabei ist ein einziger Tag in Vicas Leben die Klammer, die alles zusammenhält. Ein Leben zwischen dem 1. Weltkrieg, dem Terror in den 50er Jahren und den tristen 80er Jahren zieht vorüber. Gabriela Adameşteanu lässt Vica so munter wie beiläufig über Dinge plappern, die in der Ceaușescu-Zeit nirgendwo sonst in der rumänischen Literatur so explizit zur Sprache kamen."
Grit Friedrich, rbb kulturradio, 02.09.2018
"Als der Roman "Verlorener Morgen" (...) zur Jahreswende 1983/84 in Rumänien erschien, wurde er schnell ein literarisches Ereignis. (...) Der "Verlorene Morgen" ist ein Buch über die verlorene Zeit überhaupt. Wenn es in seinem letzten Drittel mit den Stimmen Vicas und Ivonas die Schicksale der Familienmitglieder und ihres Umfelds durch die politische Geschichte hindurch kaleidoskopisch zu Ende erzählt, erzeugt es einen melancholischen Sog, an den man sich auch nach beendeter Lektüre noch lange erinnert."
Jan Koneffke, Berliner Zeitung, 18.08.2018
"Ein großer Roman."
Erika Achermann, St. Galler Tagblatt/Luzerner Zeitung, 03.01.2019
"In vier Teilen und einem Epilog schuf die Autorin hier ein in seiner Polyphonie wohl einzigartiges Porträt der Gesellschaft und der wechselvollen Geschichte Rumäniens im 20. Jh."
Dorothea Trottenberg, ekz.bibliotheksservice, Ausgabe 39/2018