"Öl und Blut ist weit mehr als ein historisches Dokument, nämlich vor allem ein literarisches Ereignis. (...) Wie Joseph Roth über das Habsburgerreich spricht Bey mit souverän distanzierter Sympathie über eine Welt, die nur noch in Erzählungen lebt und deren Sitten zutiefst vergangen erscheinen."
Christoph Schmälzle, SWR2 – Lesenswert Kritik, 05.11.2018
"Man verschlingt dieses Buch in einem Zug ... (...) Er war nicht nur einer der wenigen Vorkriegsautoren, die ein populäres, kundiges und sympathisches Orientbild vermittelten; er war von heute aus gesehen auch Urahn und Vorfahre all jener aus der islamischen Welt zugewanderten Autoren, die sich für das Deutsche als ihre Literatursprache entschieden haben. Und auch nach neunzig Jahren liest sich "Öl und Blut im Orient" wie eben erst geschrieben."
Stefan Weidner, Süddeutsche Zeitung, 31.08.2018
"Die Verbindung von Orient und Okzident, schnell zum Schlagwort verkommen: Hier wird sie literarisch brillant inszeniert. (...) Die Kunst, mit der Essad Bey seine «orientalische» Identität mit dem Stil eines europäisch-kultivierten Feuilletonisten der Weimarer Republik verbindet, der er eben auch war, unterscheidet das Buch von herkömmlichen Orientreiseberichten und rückt ihn in unmittelbare Nähe zu Joseph Roth, Stefan Zweig oder Robert Musil."
Janika Gelinek, NZZ am Sonntag - Bücher am Sonntag, 26.08.2018
"Wirklich verlassen kann man sich in "Öl und Blut im Orient" und bei den anderen Kaukasus-Büchern nur auf eins: Man ist in den Händen eines begnadeten Erzählers. Essad Beys Kaukasus ist auf romantische Weise kriegerisch, archaisch und großherzig. Vor allen Dingen aber ist er in Fragen von Nationalität und Religion nicht engstirnig, sondern tolerant, genau wie Essad Bey selbst."
Uli Hufen, WDR 5 - Scala, 28.08.2018
"Beys Bericht liest sich mitunter wie ein Musterbeispiel des Orientalismus, so wie er den Nahen Osten als Mischung aus unendlicher Grausamkeit und zartester Liebe zur Poesie beschreibt. Trotzdem schlagen seine frische, plastische Erzählweise und die ironische Nonchalance, mit der er selbst die schrecklichsten Erlebnisse schildert, noch heute in Bann. Obwohl fast 90 Jahre alt, besteht die beklemmende Aktualität seines "Berichts" in dem Bild einer Zeit, die durch genau dieselben Probleme bestimmt ist, wie unsere Welt heute: Der Kampf um Energievorräte und der blutige Austrag nationaler, ethnischer und religiöser Gegensätze."
Ingo Arend, Deutschlandfunk Kultur, 09.07.2018
"Der Reiz dieser Anekdoten liegt erstens darin, dass sowohl die Selbstherrlichkeit der Oligarchie als auch Unterschiede zwischen Arm und Reich fast genauso so groß sind wie heute, mit allen Konsequenzen. Und dass sie zweitens so unglaublich lustig sind."
Felix Stephan, süddeutsche.de, 29.07.2018
Ein Feature über Essad Bey auf Deutschlandfunk Kultur vom 06.07.2018 ist hier nachzuhören und nachzulesen.