Klaus-Jürgen Liedtke
Nachkrieg und Die Trümmer von Ostpreußen
Roman aus Dokumenten
- erscheint: 03.2018
- Seitenanzahl: 416
- Originalausgaben
- Bandnummer: 399
- Originalausgabe, nummeriert und limitiert. Gebunden mit Buchschlaufe. Seidiger, bedruckter Leineneinband, mit Abbildungen, Fadenheftung, Lesebändchen. Buchgestaltung: Lars Hammer, Hamburg.
- ISBN: 9783847703990
- sofort lieferbar
- 42,00 EUR
Krieg, Flucht, Vertreibung, Ostpreußen und Westdeutschland – "Nachkrieg" ist ein anderes "Echolot" deutscher Geschichte. Ein Roman, der sich aus den Resten einer untergegangenen Welt, eines Dorfes, einer Landschaft zusammensetzt, gefunden von einem Stimmensammler auf verschlungenen Spuren, einem Protokollanten des Vergangenen.
Klaus-Jürgen Liedtke erzählt von seiner Kindheit in der Nachkriegszeit in Westdeutschland als Sohn Vertriebener. Im weit verzweigten Familiennetzwerk ist Ostpreußen und das Dorf Kermuschienen stets präsent. So wächst er mit Erinnerungen an eine Heimat auf, die er selbst nicht kennt.
Wie in einem Mosaik setzt er die fremden Erinnerungen zusammen, sammelt Geschichten und Bilder. Aus Tagebuchaufzeichnungen zweier Onkel, die bei Kriegsende umkamen, aus Briefen, Erzählungen, Reisenotizen und essayistischen Reflexionen ergibt sich ein detailgenaues Panorama. Es ist seine Geschichte im Kleinstformat: „Ich komme aus diesen Trümmern.“
Sie möchten mehr über die Gestaltung dieses Bandes erfahren? Hier beschreibt Lars Hammer seine Herangehensweise.
"Dieses Buch ist weder sentimental noch verklärend, es gaukelt kein geordnetes und damit beschönigtes Erinnern vor, es führt im Untergrund eine „Wut darauf, keinen Ort mehr zu haben“. Es ist nicht nur ein Buch über Ostpreußen, sondern die „Ortlosigkeit“ einer globalen Welt, und es weiß dabei um den schmalen politischen Grat, auf den es sich begibt. (...) Allein die Namen der Ortschaften (Kermuschienen, Riesenkirch, Beynuhnen) erzeugen einen Sog, wie bei Johannes Bobrowski, auch einem Ostpreußen. Und mit den erzählten Personen (Fritz von Farenheid, Otto Krüger, Alfred und Helmut Steinke) geht man als Leser zusehends eine eigene Verwandtschaft ein. Die Literatur als Heimat, davon handelt dieses Buch."
Dirk Pilz, Frankfurter Rundschau, 10.08.2018
Klaus-Jürgen Liedtke, geboren 1950 in Enge/Südtondern (Schleswig), studierte Skandinavistik, Germanistik und Amerikanistik, übersetzte zahlreiche Bücher vor allem aus dem Schwedischen und machte sich auch als Lyriker einen Namen. 2005 wurde er mit dem Paul-Celan-Preis und 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In der Anderen Bibliothek erschien von ihm: "Die versunkene Welt. Ein ostpreußisches Dorf in Erzählungen der Leute" (2008, Band 286).