Chesterton, Gilbert Keith
Ketzer
Eine Verteidigung der Orthodoxie gegen ihre Verächter
- erscheint: 00.1998
- Seitenanzahl: 296
- Originalausgaben
- Bandnummer: 165
- Limitierte Ausgabe, gebunden im Schuber, Fadenheftung und Lesbändchen
- ISBN: 9783821841656
- vergriffen
- 27,50 EUR
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Ein Jongleur in der Kathedrale.
Reaktionär? Aber natürlich war Chesterton ein Reaktionär! »Mit zwölf Jahren Heide, mit sechzehn Agnostiker, mit dreißig Katholik«, und mit sechzig schwärmt er fürs Mittelalter.*Die Erbsünde hält er für eine Selbstverständlichkeit und den Menschen für das einzige Tier, das Dogmen herstellt. »Bäume«, behauptet er, »haben keine Dogmen. Steckrüben lassen alle Meinungen gelten«. Und »jede Wahrheit verwandelt sich in ein Dogma, sobald sie angegriffen wird. Und so definiert jeder Zweifler eine Religion«.*Aber was Chesterton an der Orthodoxie anzog, war keineswegs die Sicherheit, die sie bietet. Er witterte den Skandal, den sie, sobald man sie ernst nimmt, für den normalen Menschenverstand bedeutet. Damit verglichen wirken die meisten Ketzereien harmlos. Die materialistische Vernunft, vertreten durch seine Zeitgenossen H.G. Wells und Bernard Shaw, sieht tatsächlich ziemlich alt aus, wenn ein frommer Freigeist wie Chesterton gegen sie antritt.*Doch auch dem Biedersinn des katholischen Milieus waren seine Husarenritte nie geheuer. Das lag auch an den Waffen, die er in den Dienst des Glaubens stellte. Selten genug für einen Verteidiger der Religion, verließ er sich vor allem auf das Paradox, die Provokation und den Humor; und mit der Heuchelei, dem Rassismus und der Geldgier hatte er nie etwas im Sinn.
G. K. Chesterton, 1874 in London geboten und 1936 ebendort gestorben, war Zigarrenraucher und Dialektiker, Vielschreiber und Gourmand. Unter seinen hundert Büchem sind die bekanntesten "Der Mann, der Donnerstag war" (1908) und "Die Geschichten von Pater Brown" (1911 bis 1935).