Kleßmann, Eckart
Goethe und seine lieben Deutschen
Ansichten einer schwierigen Beziehung
- erscheint: 06.2010
- Seitenanzahl: 312
- Originalausgaben
- Bandnummer: 307
- Limitierte Ausgabe; gebunden in buntes Papier in Batik-Optik; Fadenheftung und Lesebändchen
- ISBN: 9783821862200
- sofort lieferbar
- 36,00 EUR
Nichts Neues aus Weimar? Von wegen - der Alte überrascht noch immer! Das einzige Goethe-Buch, das uns noch gefehlt hat...
Goethe mag zwar der über alles verehrte deutsche Dichter sein, aber waren die Deutschen auch sein über alles geschätztes Volk?
»Sie mögen mich nicht! Das matte Wort! Ich mag sie auch nicht! Ich habe es ihnen nie recht zu Danke gemacht«. Goethes zornige Bemerkung über die Deutschen charakterisiert das schwierige Verhältnis des Dichters zu seinen Landsleuten - und umgekehrt. Zwar haben ihn die Deutschen zu Lebzeiten respektiert als ihren ersten Dichter, doch geliebt haben sie nicht ihn, sondern Schiller. Goethe hielten sie für einen suspekten Charakter. Seinem Erfolgsbuch Die Leiden des jungen Werther warfen sie vor, er verleite zum Selbstmord; die Römischen Elegien und Wilhelm Meisters Lehrjahre galten als unsittlich, seine Lebensgemeinschaft mit Christiane Vulpius empfand man als skandalös, seine Verehrung für Napoleon als Verrat, sein Verhalten in den »Befreiungskriegen« als unpatriotisch und unwürdig. Auch Goethe hielt sich nicht zurück: Er bezeichnete das deutsche Volk als »achtbar im einzelnen und so miserabel im ganzen«.
Vor dem Hintergrund der Biographie beschreibt Eckart Kleßmanns Studie, mit Kennerschaft und Elan geschrieben, Goethes Beziehung zur deutschen Kunst und Kultur, zur deutschen Sprache, zur deutschen Landschaft. Sie bringt uns sein Plädoyer für eine Weltliteratur wieder nahe, sie beleuchtet sein ambivalentes Verhältnis zum Judentum und zum Islam und seine Vorstellungen von Deutschlands politischer und wirtschaftlicher Verfassung.
"(...) amüsanter Lesestoff in Fülle ..." Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 30. Juli 2010
"Es sind wahrhaft erlesene Freuden in diesem Buch, ein ausgiebig zu erobernder Wissensschatz." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 13. Juli 2010
"Kleßmann läßt uns staunen. Schöneres kann man über ein Buch nicht sagen." Eckhard Schimp, Braunschweiger Zeitung, 6. November 2010
"(...) dieser Band (gehört) zum Lesenswertesten, was in jüngerer Zeit über Goethe veröffentlicht wurde." Andreas Müller, Darmstädter Echo, 24. November 2010
"Hier ist eines der besten und intelligentesten Bücher, die in letzter Zeit über Goethe geschrieben wurden, souverän in der Stoffbewältigung und mit wunderbar leichter Hand verfaßt, kurzweilig und unterhaltsam, weil Kleßmann nie doziert. (...) Ein glänzendes Kapitel Goethe auf nur dreihundert Seiten: Das gelingt nicht alle Tage." Klaus Bellin, Lesart, 3/10
Eckart Kleßmann, geboren 1933 in Lemgo, schrieb u.a. Bücher über die deutsche Romantik und mehrere Biographien, darunter E.T.A. Hoffmann (1988), Christiane. Goethes Geliebte und Gefährtin (1992), Napoleon. Ein Charakterbild (2000). Für seine Darstellungen historischer Themen wurde er 1998 mit dem Lion-Feuchtwanger-Preis der Berliner Akademie der Künste ausgezeichnet. Eckart Kleßmann lebt in Mecklenburg. Im Frühjahr 2008 erschien in der Anderen Bibliothek als 281. Band Universitätsmamsellen - Fünf aufgeklärte Frauen zwischen Rokoko, Revolution und Romantik.