Goettle, Gabriele
Experten
Mit Fotografien von Elisabeth Kmölniger
- erscheint: 07.2004
- Seitenanzahl: 440
- Originalausgaben
- Bandnummer: 236
- Limitierte Ausgabe, gebunden im Schuber, Fadenheftung und Lesbändchen
- ISBN: 9783821845463
- vergriffen
- 29,50 EUR
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Dass Experten Menschen »wie du und ich« wären, fällt schwer zu glauben. Hätten sie sonst diesen Titel überhaupt verdient? In den Augen des Laien haftet ihnen etwas Extremes an; denn wer die gesellschaftliche Arbeitsteilung auf die Spitze treibt, gilt zwar als unentbehrlich, doch zugleich ist und bleibt er ein Außenseiter. Gabriele Goettle hat über dreißig Vertreter dieser scheuen Spezies zum Reden gebracht. Man erfährt viel über das eigentümliche Amalgam aus Funktionsweise und Privatleben, das den Experten auszeichnet, aber auch über das Feld, das er beackert, und das Pfund, mit dem er wuchert.
Den Fachmann, dem niemand etwas vormachen kann, gibt es auf allen sozialen Etagen, vom Plasmaphysiker bis zum Kanalarbeiter; und während der Spezialist für die Herstellung von Schneekugeln beinah anachronistisch anmutet, macht sich der Hirnforscher auf den Weg in eine unbekannte Zukunft. Ein Rohrpostmeister wird sich mit einem Topologen nicht leicht verständigen können, und die Ärztin aus dem Schlachthof bewundert vielleicht den Zauberer, der sich seinerseits schwer vorstellen kann, dass ein anderer sein Berufsleben ganz und gar den Maden widmet. Auch gibt es nicht nur in der Linguistik, sondern auch unter den Huren Expertinnen, denen so leicht keiner das Wasser reicht.
Berühmte und Unbekannte - Gabriele Goettle hat sie alle besucht und uns Zugang verschafft zu allerhand Geheimwissen, das in den Synapsen unserer Gesellschaft floriert, und zu denen, die es hüten.
Gabriele Goettle, 1946 in Aschaffenburg geboren, lebt in Berlin und arbeitet vor allem für die taz, in der ihre Reportagen regelmäßig erscheinen. In der Anderen Bibliothek sind von ihr erschienen: »Deutsche Sitten« (1991), »Deutsche Bräuche« (1994), »Deutsche Spuren« (1997) und »DieÄrmsten!Wahre Geschichten aus dem arbeitslosen Leben« (2000).