„Natur und Garten, Rousseau und Epikur, das schließt einander ja eigentlich aus, denn der Garten ist eben nicht schlechthin Natur, sondern Natur, die gezwungen wurde. Aber Wert und Reiz dieser 59 Episteln mit Titeln wie "Über einen Rosenstrauch", "Die Farben" oder "Nach dem Regen" liegt darin, dass sie diesen Widerspruch durch den inständigen Blick der Liebe versöhnen, so wie auch der Verfasser selbst kraft seiner Wendung zu den kleinen Dingen aus dem ursprünglichen Zwang in eine freie Lebenswahl gefunden hat. Auch das im Winzigen dennoch Schreckliche fasziniert ihn, nicht nur als ästhetisches, sondern auch als moralisches Schauspiel wie im Theater, etwa wenn eine Goldwespe die Bruthöhle einer Erdbiene zu parasitieren versucht…“ Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung, 24.08.2020
"Das Buch ist eine ebenso entschleunigende wie beruhigende Lektüre mit recht detaillierten Sichten. Sie liest sich mal anekdotenhaft, dann meditierend, mal belehrend, mal arrogant und mal humorvoll. Karr macht aus den kleinen Dingen große Momente, beschreibt Blüten, Bäume, Käfer, Schmetterlinge und zeigt dem Leser den Reichtum im vermeintlich Kleinen. So sehr Karr die Menschen um ihn herum verachtet, so liebevoll sieht er das Leben der Pflanzen und Insekten." Jens Haentzschel, MDR.de, 27.12.2020
"»Reise um meinen Garten« tarnt sich als Briefroman, damit die sehr genauen, sehr eingängigen Beschreibungen von Pflanzen und Tieren plausibel wirken. Dabei entwickeln Karrs Schwärmereien über Azaleen, Dahlien und Glockenblumen, über Lupinen und Buchfinken eine Eigendynamik, die gar keinen Vorwand mehr nötig hätte. Der Gartenfreund lästert zwischendurch auch mal über Gärtnerlatein und wartet gleichwohl mit wunderbaren, vielsagenden Anekdoten aus dem alten Rom auf." Jens Dirksen, WAZ, 08.01.2021
"Alphonse Karrs »Reise um meinen Garten. Ein Roman in Briefen« ist das tröstlichste Buch in Zeiten der Reiseverunmöglichung. (...) Caroline Vollmann übersetzt die Briefe mit größtem Gespür für den Ton des Autors. (...) Für die Lektüre empfehlen wir einen Brief pro Tag, der Text ist es wert, langsam gelesen und bedacht zu werden. Und so reist der Leser dann auch zwei Wochen mit Karr in und um dessen Garten herum und hat am Ende die Welt erfahren." Ursula Alsleben, Blätterrauschen, 14.05.2021
"»Reise um meinen Garten« ist ein Lesegenuss. Ob auf dem Bauch im Gras oder beim gemächlichen Flanieren am Bach, Karr hat zu Blumen, Bäumen, Pilzen, Insekten und Vögeln Spannendes, Anrührendes und Überraschendes zu erzählen. Ob die Jagdmethoden des Ameisenlöwen oder die Lebensgewohnheiten des Zirpkäfers, ob die Schönheit von Rosen oder jene der oft geschmähten Päonie - alles rückt er ins rechte Licht. Wissen und Kompetenz gehen über die eines Hobbygärtners weit hinaus (...). Mal sarkastische, mal rührende Anekdoten machen das Berichtete anschaulich oder sorgen einfach für Abwechslung." Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.06.2021