„Die Welt hat sich verändert, die Menschen von früher sich getrennt von ihm weiterentwickelt, der wie in einer Zeitkapsel eingeschlossen Gewesene findet nicht ins alte Leben und vor allem nicht zu seiner alten Liebe zurück.
In prägnanten, elegant nüchternen Sätzen und mit unerbittlicher Konsequenz lässt der Erzähler, der seinen Kafka gelesen hat, Drogo in die Falle laufen. Der Moment, an dem sich der junge Leutnant seinem Schicksal vielleicht noch hätte entziehen können, ist unwiederbringlich verstrichen.“ Ex libirs, Ö1, 05.01.2020.
„»Die Tartarenwüste« war pures Dynamit, das wurde mir bereits auf den ersten Seiten klar. Ein Buch kann eine Waffe sein; dieses Buch war eine, bis 1989.
Die Geschichte ist großartig. Purer DDR-Alltag, dachte ich zumindest damals.
Das Warten wird von Buzzati in geradezu halluzinatorischen Sprachbildern dargestellt. DDR-Bürger kannten das große Warten aus allen Lebensbereichen.
Die Festung, die Buzzati beschrieb, war die DDR. Von deren Mauerkrone der junge Leutnant Drago in die Wüste starrt, wo das das Unbekannte verlockend lauert.
Ein Traum von einem Buch! Es ist als »Extradruck« in der Anderen Bibliothek wieder erschienen, versehen mit einem lesenswerten Essay von Maike Alboth. Ein Muss für jeden, der die Seele des Ossis begreifen will.“ Frank Willmann, Neues Deutschland, 05.03.2020