BAND 214 (1993)

Die Kunst, selber zu denken

Ein philosophischer Dictionnaire
Autor:in: Andreas Urs Sommer
vergriffen
27,50 €

Beschreibung

Ein junger Schweizer Philosoph, der noch dazu im tiefen Osten Deutschlands lebt, tritt hier mit souveräner Chuzpe auf den Plan. Es ist kein manierierter Einfall, dass dieses Buch sich Dictionnaire nennt, statt, wie andere seiner Art, ein Philosophisches Wörterbuch. Denn es ist nicht zum Nachschlagen da, sondern zum Lesen. Damit huldigt der Verfasser einer verloren geglaubten Tradition und Vorläufern wie Pierre Bayle und Voltaire. Diese Philosophen schrieben nämlich weniger für ihre Kollegen als für ein Publikum, das gewohnt war, außerhalb der Seminare zu denken; und das heißt, sie schrieben höflich, witzig und ohne Respekt für die Usancen des akademischen Betriebs.*So hält es hier Andreas Urs Sommer, der uns nicht von irgendeiner eigenen fixen Idee überzeugen, sondern in eine Debatte verwickeln will, bei der wir vermutlich ebenso hin- und hergerissen sind wie der Autor.*»Der Verfasser hat gerade beschlossen, überhaupt jede Verantwortung für das vorliegende Buch von sich zu weisen.« So steht es bereits auf der dritten Seite, und Sommer beruft sich dabei auf die Bibel, wo es heißt: »Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.« (Johannes 19,22) Eine Frechheit!*Unter den Stichworten des Dictionnaires findet sich neben Gott, Genom und Emanzipation auch der Bauch des Philosophen, ferner Duzen, Sex, Klatsch und Schweizer Banken.*Man wird sich also auf eine Lektüre gefasst machen müssen, die der Unterhaltung ebenso zu Gute kommt wie dem intellektuellen Training; dass einem dabei manchmal ein wenig schwindlig wird, könnte daran liegen, dass der kurvenreiche Weg von der Apokalyptik bis zum Zynismus einer Achterbahn gleicht.

Verlag
Die Andere Bibliothek
Erscheint
Januar 1993
ISBN
978-3-8218-4521-0
Format
Originalausgabe
Anzahl Seiten
340
Bandnummer
214
Sprache
Deutsch

Urheber:innen